DDoS-Angriffe: Szene-Projekte von Erpresserbande „Sero IPTV – DDoS Team“ bedroht
Eine Online-Erpresserbande namens Sero IPTV – DDoS Team bedroht derzeit deutsche Szene-Projekte. Die Betrüger fordern 2000 Euro per XMR (Monero) von den Projektinhabern, ansonsten drohe eine DDoS-Attacke, die den Shop und deren Seite lahmlegen würde.
Szene-Projekte sehen sich derzeit im Visier einer Erpresserbande, die sich Sero IPTV – DDoS Team nennt. Die Erpresser drohen den Betreibern damit, den Online-Shop per DDoS-Attacke lahmzulegen, sofern nicht ein Betrag von 2000 Euro innerhalb von 72 Stunden gezahlt wird. Das erklärt Sero IPTV – DDoS Team in dem Erpressungsschreiben, das per Mail und per Telegram verschickt wird und von uns auszugsweise veröffentlicht wurde. Die Erpresser bezeichnen die geforderte Summe darin als „Nicht-Angriffs-Gebühr“.
„Wie Sie hoffentlich bemerkt haben, haben wir die Infrastruktur ihres Online-Shops angegriffen“, heißt es in dem Schreiben, das in deutscher Sprache verfasst ist. Zugleich erklären die Hacker, dass dieser Angriff noch zurückhaltend gewesen sei. Bei einer DDoS-Attacke wird der Server einer Website mit so vielen Verbindungsanfragen überflutet, dass er den regulären Dienst einstellt – die Website ist dann nicht mehr aufrufbar.
Eine Million Datenpakete pro Sekunde
Tatsächlich hätten erste Admins ihre Online-Shops bereits offline genommen, wie die Projektleitung von den IT-Dienstleistern Mauve und Awinta erfahren habe. Die ersten Angriffe auf die Shops habe es vergangenen Donnerstag gegeben. Christian Mauve, Geschäftsführer der Mauve Mailorder Software GmbH, will derartige Angriffe auf das Rechenzentrum in den letzten zehn Jahren nicht erlebt haben. Die Zentren könnten 50.000 Datenpakete pro Sekunde verarbeiten, doch bei dem Angriff seien etwa eine Million Pakete pro Sekunde angekommen.
Immerhin: Einen Datenklau müssen die Szene-Projekte und ihre Kunden offenbar nicht befürchten. Das wäre nach Ansicht von Mauve zwar schlimmer, sei „aber gar nicht der Charakter dieses Angriffs“. Die Szene-Projekte seien durch regelmäßige Sicherheitstests gut auf diesen Fall vorbereitet. Den Betroffenen sei geraten, keineswegs auf die Erpressung einzugehen und umgehend Anzeige bei der Polizei zu erstatten, damit die zuständigen Stellen für Online-Kriminalität schnell aktiv werden können.