IPTV-Piraterie auf dem Vormarsch: 17,1 Millionen Europäer nutzen illegale Streamingangebote

Immer mehr Europäer greifen auf illegale IPTV-Piraterie zurück, wie eine neue Studie der Audiovisual Anti-Piracy Alliance (AAPA) zeigt. Obwohl es legale Alternativen gibt, ist die Anzahl der Abonnenten illegaler Streamingangebote innerhalb der letzten drei Jahre um etwa 25 Prozent gestiegen. Dies hat dazu geführt, dass mittlerweile 17,1 Millionen Menschen aus der EU und dem Vereinigten Königreich auf raubkopierte Inhalte zurückgreifen, was etwa 4,5 Prozent der gesamten Bevölkerung dieser Regionen entspricht. Es scheint, dass Maßnahmen von Rechteinhabern gegen illegale Streamingdienste diesen Trend nicht umkehren können.

Die IPTV-Piraterie hat inzwischen auch die Marke von einer Milliarde Euro an jährlichem Umsatz geknackt, wie die Studie der AAPA zeigt. Die durchschnittlichen Kosten pro verkauftem Abo sind im Beobachtungszeitraum gesunken und liegen mittlerweile bei nur noch 5,22 Euro pro Monat. Insbesondere bei jüngeren Benutzern sind die Pirateriedienste besonders beliebt. 11,8 Prozent beziehungsweise 5,9 Millionen der 16- bis 24-Jährigen greifen auf derartige Angebote zurück. Die Gründe dafür sehen die Forscher vor allem im geringeren Einkommen, den Fernsehgewohnheiten und der höheren Toleranz gegenüber raubkopierten Inhalten in dieser Altersgruppe.

Die Nachfrage nach IPTV-Piraterie unterscheidet sich jedoch je nach Altersgruppe und Region. Die Niederlande (8,2 %) und Luxemburg (7,9 %) weisen den höchsten Prozentsatz an Nutzern der IPTV-Piraterie auf, während Rumänien und Polen mit 0,8 respektive 1,5 Prozent das Schlusslicht bilden. Deutschland liegt hier mit 4,2 Prozent im Mittelfeld und leicht unterhalb des Durchschnitts.

Das Vereinigte Königreich führt bei den absoluten Zahlen mit 3 Millionen illegalen Streamern, gefolgt von Deutschland und Frankreich mit 2,5 beziehungsweise 2,4 Millionen. Dies ist jedoch auch der vergleichsweise hohen Population dieser Regionen geschuldet.

Basierend auf der Zahlungsbereitschaft der Benutzer von IPTV-Pirateriediensten gibt die AAPA in ihrem Bericht auch eine Schätzung der für legale Streamingangebote entgangenen Einnahmen ab. Verluste in Höhe von 3,2 Milliarden Euro sollen demnach auf die IPTV-Piraterie zurückzuführen sein.

Die Studie der AAPA zeigt somit, dass illegale IPTV-Angebote in Europa immer attraktiver werden, da sie trotz illegaler Nutzung vergleichsweise günstig sind und von jüngeren Generationen besonders häufig genutzt werden. Rechteinhaber und Regierungsbehörden müssen sich weiterhin bemühen, das Problem der IPTV-Piraterie zu bekämpfen und Bewusstsein für die negativen Auswirkungen auf die Film- und Fernsehindustrie zu schaffen.

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