LiquidVPN verurteilt: Filmstudios fordern Verhaftung des Betreibers wegen ausbleibender Schadenersatzzahlungen

Im letzten Jahr erhielten unabhängige Filmproduzenten ein millionenschweres Versäumnisurteil gegen den VPN-Dienst LiquidVPN, der Piraterie ermöglicht haben soll. Obwohl der Betreiber seinen Dienst eingestellt hat, wurden die geforderten Zahlungen bisher nicht geleistet. Die Filmstudios fordern nun die Verhaftung des ehemaligen VPN-Anbieters.

LiquidVPN für Urheberrechtsverletzung und DMCA-Verstöße verurteilt

Im März letzten Jahres befand Bundesrichterin Beth Bloom vom United States District Court für den südlichen Bezirk Floridas LiquidVPN für schuldig an Urheberrechtsverletzungen und Verstößen gegen das DMCA. Die klagenden Filmstudios erhielten über 14 Millionen Dollar Schadensersatz zugesprochen.

LiquidVPN: Werbung für rechtliche Grauzone

Das Geschäftsmodell von LiquidVPN beruhte auf Werbung, die sich nahe der Legalitätsgrenze bewegte. Der VPN-Dienst bezeichnete sich als „das beste VPN für Torrenting“ und ermöglichte es Kunden, urheberrechtlich geschützte Inhalte zu raubkopieren, ohne von ihrem ISP oder P2P-Tracking-Software entdeckt zu werden.

41 Filmstudios klagen gegen LiquidVPN

Eine Gruppe von 41 Filmstudios, Produzenten, Verleihern und Organisationen, die die Interessen der Rechteinhaber schützten, klagte gegen LiquidVPN. Trotz schwerwiegender Anschuldigungen versäumten es 1701 Management und sein vermeintlicher Eigentümer Charles Muszynski, auf die Klagen zu antworten.

Versäumnisurteil und Pfändungsbeschlüsse

Bundesrichterin Beth Bloom erließ das Versäumnisurteil, und der Anwalt der Filmstudios, Kerry Culpepper, reichte mehrere Pfändungsbeschlüsse ein. Die Filmstudios erwirkten zudem eine weltweite einstweilige Verfügung gegen das Vermögen von Herrn Muszynski und einem Drittbeklagten.

Inhaftierung als letztes Mittel

Da bisherige Maßnahmen erfolglos blieben, forderten die Filmemacher die Inhaftierung von Muszynski, um ihn zur Befolgung der gerichtlichen Anordnung zu zwingen. Muszynski behauptet jedoch, dass er nicht über die Mittel verfügt, um sich einen Anwalt zu leisten, und dass er nicht der Eigentümer der im ursprünglichen Urteil haftbar gemachten Unternehmen ist.

Die Filmstudios haben eine separate Klage in St. Kitts & Nevis eingereicht und das Bundesgericht in Florida gebeten, das Ergebnis dieses Verfahrens abzuwarten, bevor weitere Schritte unternommen werden.

Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Fall weiterentwickelt. Es ist jedoch klar, dass die Filmstudios entschlossen sind, das ihnen zugesprochene Geld von LiquidVPN & Co. zu erhalten.

 

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