Marvel-Filme bald mit ChatGPT-Unterstützung? Hollywood öffnet sich für KI

Hollywood warnt uns seit Jahrzehnten mit Filmen wie "Matrix" oder "Terminator" vor den Risiken der Künstlichen Intelligenz (KI). Doch nun könnte KI bald ein wertvolles Werkzeug für Drehbuchautoren der Traumfabrik werden.

Writers Guild of America und ChatGPT

Die Writers Guild of America (WGA), die für die Rechte der Drehbuchautoren in den USA zuständig ist, hat sich in letzter Zeit mit ChatGPT befasst. Diese KI kann komplexe Texte erstellen und ist technisch in der Lage, ganze Drehbuchpassagen zu entwickeln – wie kürzlich bei einer Episode der Zeichentrickserie "South Park" geschehen.

Allerdings könnten KI-gestützte Drehbücher zu rechtlichen Problemen führen. Daher erwog die WGA zunächst, die Verwendung von KI-Technologie für ihre Mitglieder zu verbieten. Laut Variety hat die WGA nun jedoch einen anderen Vorschlag vorgelegt: Drehbücher von ChatGPT sollen erlaubt werden, solange dies die Vergütung der Autoren nicht beeinträchtigt.

Autoren, KI und Vergütung

Der Vorschlag ermöglicht Autoren, ChatGPT als Unterstützung beim Schreiben eines Drehbuchs zu verwenden, ohne den Autorencredit mit der KI teilen zu müssen. So könnten Studios KI-generierte Drehbücher für einen ersten Entwurf nutzen und sie einem realen Autor zur Überarbeitung übergeben, der dann als alleiniger Urheber gelten würde. ChatGPT würde ähnlich wie Microsoft Word oder ein Kugelschreiber als einfaches Tool betrachtet werden.

Verhandlungen und zukünftige Herausforderungen

In einer ersten Verhandlungsrunde legte die Gilde ihren Vorschlag der Alliance of Motion Picture and Television Producers vor. Eine mögliche Hürde dabei ist, dass KI-generiertes Material künftig nicht mehr als "Quellenmaterial" betrachtet würde. Drehbuchautoren könnten also KI-generierte Texte oder Kurzgeschichten adaptieren und hätten dennoch die alleinigen Verwertungsrechte am Drehbuch.

Der Vorschlag sieht vor, dass jedes auf KI-generierter Arbeit basierende Skript einen "written by"-Credit erhält. Damit würde Künstlicher Intelligenz die Fähigkeit abgesprochen, geschütztes literarisches Material zu schaffen.

Es wird erwartet, dass die WGA einen Großteil ihrer Forderungen durchsetzen kann. Die genauen Definitionen könnten allerdings noch über Monate hinweg verhandelt werden. Angesichts des rasanten technologischen Fortschritts müssen bereits jetzt Möglichkeiten diskutiert werden, die erst in den kommenden Jahren relevant werden könnten.

 

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